Kater hölzenbein sucht neuen Wirkungskreis
Jung, dynamisch, Sucht…
Betrachtet man Hölzenbeins Geschichte, fällt mir sofort der Spruch „armer schwarzer Kater“ ein – und doch wird ihm diese Feststellung nicht ganz gerecht. Sicherlich, seine Vermittlungschancen sind mit seinem tiefschwarzen Fell nicht die besten und die Liste an „Besonderheiten“, die man sich nicht unbedingt wünscht, fällt bei Hölzenbein lang aus. Aber eins kennzeichnet diesen etwa vierjährigen Kater aus Dubai ganz besonders: er scheint den Sonnenschein aus den arabischen Emiraten mitgebracht zu haben, denn so viel Quatsch und gute Laune wie in diesem Kater wohnt, begegnet mir nur selten in meinen Beratungen – schon gar nicht ab der ersten Minute unseres Kennenlernens.
Doch der Reihe nach…
Kater Hölzenbein wurde – wie erwähnt – in Dubai gefunden. Er lebte auf der Straße, muss aber offenbar sehr gut auf Menschen sozialisiert worden sein, denn er ist aufgeschlossen und wirft schnell seinen Schnurrmotor an. Durch ein nicht näher bekanntes Trauma verlor er seinen Schwanz – bis auf einen kleinen Stummel. Mit im Gepäck hat das freche Lackritznäschen leider auch noch eine ausgeprägte Ataxie – er torkelt und wackelt durch die Welt als hätte er deutlich zu tief ins Schnapsglas geschaut. Toilettengang und Körperpflege funktionieren dennoch 1a und beim Futtern steht er auch sofort parat. Zur Sicherheit seiner Zähne sollte das allerdings nur in einem Silikonteller angeboten werden. Treppen nimmt er – zum Leidwesen seiner aktuellen Halterin – mit viel Schwung und manchmal lautem „Radautz“. „Vorsicht“ gibt es im Repertoire des Abenteurers nicht und hier beginnen langsam seine „echten“ Probleme.
Hölzenbein ist recht rücksichtslos – mit sich selbst und den Gefahren, die ihn umgeben und mit Artgenossen. Wer sich unsicher oder zu forsch, zu aktiv oder zu trantütig zeigt oder einfach zur falschen Zeit am falschen Ort ist, wird ordentlich angegangen und vermöbelt. Da kennt Hölzenbein kein Pardon. Er geht sehr ausgewählte Freundschaften ein – so zu einem Kater, mit dem er zusammen in einem Körbchen lag. Dieser Kumpel verstarb jedoch mittlerweile. Seither mutiert Hölzenbein zugegeben zum Schrecken der felinen WG. Wo er ist, herrscht dicke Luft. Als FIVerling keine guten Voraussetzungen des Zusammenlebens – wenn überhaupt.
Opernsänger oder Marktschreier?!
Als sei das nicht schon schwer genug, scheint der Kater in seinem früheren Leben Opernsänger oder gar Marktschreier gewesen zu sein. „Mitteilsam“ würde dem lauten Organ nicht gerecht werden, das er bei allen sich bietenden Gelegenheiten einsetzt – vehement und laut, sehr laut! So schreit er das ganze Haus zusammen, wenn ihm etwas nicht passt – und das ist aktuell leider recht viel. Zu viel muss er seinen Menschen mit den anderen Katzen oder so lästigen Dingen wie Haushalt, Garten oder einfach „dem Alltag“ teilen. Er hat das Gefühl, dabei viel zu kurz zu kommen. Denn trotz der körperlichen Einschränkungen durch seine Ataxie, ist Hölzenbein ein sehr aktiver und vor allem cleverer und menschenbezogener Kater. Bei unseren Trainings bin ich mir manchmal nicht sicher, wofür der Kater mehr Energie aufwendet: die Übungen richtig zu machen oder eine Lösung zu finden, das Leckerchen mit kleinen Schummeleien zu bekommen.
Tja und hier kommen wir zur traurigen Wendung unserer amüsant geschriebenen Geschichte: die Nerven von Mensch und Tier‘ liegen mittlerweile blank. So sehr seine Halterin an dem Knirps hängt, so realistisch sehen wir die Umstände, in denen er lebt. Hölzenbein braucht viel Aufmerksamkeit, sehr viel Aufmerksamkeit, und er braucht ein zuhause, das man „purzelsicher“ gestalten kann, in dem er aber auch auf einen geschützten Balkon oder gesicherten Freigang kann. Schallisolierte Wände wären wohl zu viel des Guten, aber in einer hellhörigen Mietswohnung wäre Hölzenbein definitiv fehl am Platz. Seinen Geräuschpegel darf man keinesfalls unterschätzen. Dessen sollten sich Adoptanten bewusst sein – seine Marktschreier-Leidenschaft ist vielleicht sogar sein größtes Handicap. Er braucht geistige und körperliche Auslastung (viel davon!) und das idealerweise zunächst als Einzelprinz mit späterer Option, einen passenden felinen Mitstreiter zu finden. Seine neuen Menschen sollten sich bewusst sein, dass die größte Herausforderung dieses Katers sein Bedürfnis nach Nähe und Aufmerksamkeit des Menschen ist (haben wir schon die Geräuschkulisse erwähnt?!) – er ist definitiv kein Kater, der einfach mitläuft und sich arrangiert, sondern ein kluges Köpfchen, das lautstark kundtut, wenn er zu kurz kommt (seiner Meinung nach – wohl gemerkt).
Eine Entscheidung mit Herz UND Verstand
Selten tue ich mir so schwer in meinen Beratungen, nicht selbst „schwach“ zu werden, aber selbst ohne meine eigene Katzenomi würde ich Hölzenbein nicht gerecht werden können. Eines braucht dieser Kater keinesfalls: Mitleid, denn er ist ein selbstbewusster, fordernder Kerl, der SEINE Menschen haben und für sich beanspruchen möchte. Worüber seine aktuelle Halterin und ich uns sehr freuen würden, ist eine weitere Zusammenarbeit mit mir und Hölzenbeins neuen Menschen, die sich im Wesentlichen auf seine Auslastung, das Aufbauen von Routinen und Stärkung seiner Bewegungsabläufe richten würde. Mir liegt Hölzenbein sehr am Herzen, weshalb ich seinen neuen Menschen einen absoluten Spezial-Beratungssatz anbieten würde – auch wenn ich ihn nicht ganz kostenfrei unterstützen kann. Dafür würde sich aber ganz sicher eine Lösung finden. Jetzt fehlt nur noch der erste Schritt – kannst du dem krawalligen Sonnenschein einen Platz bieten? Dann schreib mir!
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